Das Jenseits - auf was dürfen wir hoffen?
Genau zum "Angelus"-Gebet startet ein Vortrag, der sich mit dem Himmel, der Hölle und dem Fegefeuer beschäftigt. Pfarrer Daniel Fenk möchte mit alten Vorstellungen aufräumen.
Nach den Gebeten für die Verstorbenen (Angelus-Gebet) fragte Pfarrer Daniel Fenk: "Wie sieht unsere Jenseits-Vorstellung aus?" - Im Himmel wird es sicherlich nicht so sein, wie man es vom "Münchener im Himmel" kennt. Auch beim Fegefeuer haben die Menschen gewisse Bilder im Kopf, die aus dem Mittelalter stammen. "Es wurde Latein gepredigt und die Kirchen hat man ausgemalt", weiß Pfarrer Fenk. Die Glaubensgeschichte sollte durch Bilder nahe gebracht werden; doch diese haben Grenzen. Mit Drohbotschaften sogar sollte der Glauben eingetrichtert werden.
Können wir überhaupt etwas wissen? fragte der Seelsorger. Von Nahtod-Berichten wird über ein Licht erzählt. Auch Juri Gagarin, der 1961 als erster Mensch im Weltall war, hat Gott nicht dort gesehen. "Wer unglaublich verliebt ist, kann sich den Himmel vorstellen", so der Referent. Im "Youcat"-Katechismus (158) wird der Himmel so beschrieben: "Der Himmel ist der endlose Moment der Liebe. Nichts trennt uns mehr von Gott." Bei Johannes (14,2) heißt es: "Der Himmel gleicht einem Wohnen."
Sprachbilder für den Himmel aus der Bibel stehen für das "Festmahl" und dem "Himmlischen Jerusalem", das Leid und Schmerz verwandelt. Das "Fegefeuer" heißt "Purgatorium" und ist der Ort der Läuterung. Pfarrer Fenk erklärt es so: "Als Jesus von Petrus dreimal verleugnet wurde, hat er ein Gefühl, wie im Fegefeuer, das einem innerlichen Brennen gleicht." Papst Benedicts Worte: "Es ist wie ein Ablösen der eigenen Maske, die man sich im Leben Stück für Stück gebastelt hat."
Die Hölle bedeutet "Gottesferne". - Gott hat uns einen freien Willen geschenkt, wünscht sich aber Freundschaft mit ihm. Man könne selbst wählen. Und es gibt auch noch das Gericht, denn es braucht Gerechtigkeit für die Opfer. Mit dem Gericht soll aufgerichtet und, zurecht gerückt werden; es wieder gut machen. Das eigene Sterben ist das "persönliche Gericht". Nach einem Zwischenzustand kommt das "allgemeine Gericht" und die "leibliche Auferstehung" (Philipper 3,20 - 21).
Abschließend wünschte Pfarrer Fenk: "Hoffnung für alle und Gottes grenzenlose Liebe bis zur Begegnung mit ihm." Frauenbund-Vorsitzende Doris Schreglmann bedankte sich beim Referenten im Namen der rund 65 Zuhörerinnen und Pfarrer Hans Bayer.