Lesung mit Dieter Radl
Dialekt ist gelebte Heimatverbundenheit
Autor Dieter Radl stellt sein Buch "Wäi mir da Schnowl gwaggsn is" im Museum vor
In der bayerischen Schullandschaft ist diese Sprache verpönt. Aber der oberpfälzer Dialekt ist ein wichtiges Kulturgut. Der Katholische Frauenbund lud den Autoren Dieter Radl in das Museum ein, wo er sprach, "wie ihm da Schnowl gwaggsn is".
Doris Baumann begrüßte den Autoren Dieter Radl aus Sulzbach-Rosenberg. "Den Oberpfälzern wird oft nachgesagt, dass sie maulfaul und nicht verständlich sind", bemerkte der ehemalige Pädagoge gleich zu Beginn. Sie werden oft verspottet wegen ihrer Sprache, die sich wie mit den "ou" wie ein "Hundebellen" anhört. Außerdem haben sie eine gewisse Kurzsprachigkeit, wie beispielsweise bei "a göi".
Für Dieter Radl ist der Oberpfälzer Dialekt ein Stück unserer Heimat, das man "auf der Zunge tragen sollte". "Der Dialekt ist gelebte Heimatverbundenheit", so der Autor, der viele Auszüge aus seinem Buch "Wäi mir da Schnowl gwaggsn is" vorstellte. Seiner Meinung nach stirbt eine Sprache, wenn man sie nicht spricht. Das Sprechen des Oberpfälzer Dialektes beherrscht Radl, wie kein Anderer. Davon konnten sich die Interessierten in über zwei Stunden überzeugen. Radl sprach "a weng durchs Jaour, a weng was Ernsds und aa wos zum Lachn". Die Rede war beispielssweise vom "Gscheidhaaferl", vom "Frostschutz für d' Hener" oder von der "Fastnzeid", in der es a Tomatnsuppn gibt und somit es "Fastn schneller geiht". Warum: Ma mou blouß a heiß Wasser in an roudn Deller gebm.
Text und Bilder: Renate Gradl