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Anderen zuhören und auch mal eine "Schnapsidee" äußern

| Pfarrei Grafenwöhr

Dekanatsversammlung anlässlich des Kapiteljahrtages im Jugendheim Grafenwöhr

2019 wurde der "Synodale (gemeinsame) Weg" eröffnet. Seitdem gab es fünf Synodalvollversammlungen. Einen kurzen Rückblick gibt Dekan Dr. Thomas Vogl aus Waldsassen bei der Dekanatsversammlung im Jugendheim. 

Dass die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche massive Kritik erfahren, hat mit dem hohen moralischen Anspruch der Kirche zu tun. Natürlich gibt es diese nicht nur in der katholischen,  sondern auch in der evangelischen Kirche, in Sportverbänden und in Familien, ergänzt Dekan Thomas Vogl, aber Aufklärung, Wiedergutmachung und Prävention sind unabdingbar. Der Synodale Weg will sich dieser Aufgabe stellen.

Dekan Vogl nannte auch die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, bei der es ein Veto aus Rom gab. Es gibt die Möglichkeit, einzelne Menschen zu segnen, jedoch nicht die Beziehung als Paar. Für Menschen, die jedoch in ihrer Lebenssituation um einen Segen bitten, ist das jedoch keine adäquate Antwort. Auch die Rolle der Frauen in der Kirche ist weiter eine wichtige Fragestellung, bis hin zur Möglichkeit des Diakonats. Das von Johannes Paul II. formulierte „Nein“ gegen das Weiheamt für Frauen steht aber nicht nur in Deutschland weiter zur Debatte. Die Weltsynode soll diese Debatte aufgreifen, so ein Beschluss des Synodalen Weges.

Der Synodale Rat möchte Gleichberechtigung, bei dem Bischöfe und Laien auf Augenhöhe gemeinsamen beraten und entscheiden. Der Weg dorthin über den nun behinderten Synodalen Ausschuss ist noch mit vielen Fragen und Klärungen verbunden.  

Einige der anwesenden Pfarrgemeinderäte haben ihre Erfahrungen und Meinungen  mitgeteilt. - Unter anderen hieß es: "Es gäbe viele Papiere, die Wert wären, umgesetzt zu werden. Aber nichts passiert!"

Auch müsse die Liturgie die Menschen mitnehmen. Wünschenswert seien mehr Gemeinschaftserfahrung und mehr Kompetenz des Pfarrgemeinderats. 

Eine weitere Aussage: "Mit fehlender Glaubwürdigkeit hat die Kirche keine Zukunft!" - Es heißt zwar: Gott liebt dich - aber wenn es um Homosexuelle oder Lesben geht, die nicht gesegnet werden, stimmt doch etwas nicht. 

Schon beim Gottesdienst, den Dekan Alexander Hösl zusammen mit über 30 Pfarrern aus dem Großdekanat Neustadt-Weiden feierte, verwies Dekan Vogl in seiner Predigt auf synodale Haltungen, um respektvoll miteinander umgehen zu können. Man solle anderen zuhören und darf auch mal eine "Schnapsidee" äußern. Aus zehn Punkten, die für die Synodalen in Frankfurt seitens der Geistlichen Begleitung zusammengestellt wurden griff Vogl drei heraus "Trau dich", "Kämpfe" für neue Ideen und "Sei großzügig und gelassen", wenn nicht alles so läuft, wie geplant. Man soll auch offen sein beim Klären von Zwischenfällen - weil Langmut und Nachsichten Eigenschaften Gottes sind. 

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